Selenskyj: Krieg kehrt nach Russland zurück
n-tv
Die Angriffe auf russisches Territorium nehmen zu. Bisher hält sich Kiew bedeckt, doch nach den jüngsten Drohnenangriffen auf Moskau äußert sich nun Präsident Selenskyj. "Die Ukraine wird stärker", sagt er. Dass der Krieg nach Russland zurückkehre, sei ein "fairer Prozess".
Nach einem Drohnenangriff auf Moskau hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einer Rückkehr des Krieges nach Russland gesprochen. "Allmählich kehrt der Krieg auf das Territorium Russlands zurück - in seine symbolischen Zentren und Militärstützpunkte", sagte Selenskyj bei einem Besuch in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk. Dies sei ein "unvermeidlicher, natürlicher und absolut fairer Prozess".
"Die Ukraine wird stärker", sagte Selenskyj weiter. Die russische Aggression sei auf dem Schlachtfeld gescheitert. "Heute ist der 522. Tag der sogenannten 'besonderen Militäroperation', von der die russische Führung annahm, dass sie ein oder zwei Wochen dauern würde." Zugleich warnte der Präsident vor neuen russischen Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur im kommenden Winter. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass russische Terroristen, genau wie im vergangenen Jahr, in diesem Winter weiterhin unseren Energiesektor und wichtige Anlagen angreifen können", sagte Selenskyj. In Iwano-Frankiwsk seien Vorbereitungen für "alle möglichen Szenarien" besprochen worden.
Am Wochenende war es zu mehreren Drohnenangriffen auf Moskau gekommen. Eine der Drohnen wurde nach russischen Angaben am Stadtrand abgeschossen, zwei seien "durch elektronische Kampfführung ausgeschaltet" und in einen Bürokomplex eingeschlagen. Es habe keine Verletzten gegeben, wie die russischen Behörden berichteten. Zwei Bürogebäude seien jedoch beschädigt worden, ein internationaler Flughafen musste kurzzeitig geschlossen werden.