Schwere Stürze überschatten Bob-Weltcup in Winterberg
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Francesco Friedrich wird in Winterberg Zweiter. Doch das spielt bei widrigen Bedingungen kaum eine Rolle. Der zweite Durchgang muss nach einem Notarzt-Einsatz um eine Stunde verschoben werden. Für den deutschen Bob-Star ist es "schwierig", den Fokus zu bewahren.
Schwere Stürze, langes Warten - und eine überraschende Heimpleite: Die deutschen Bobpiloten um Dominator Francesco Friedrich haben in Winterberg einen Nackenschlag kassiert. Beim von Unfällen überschatteten Sieg des Briten Brad Hall musste sich der erfolgsverwöhnte Friedrich im Vierer mit dem zweiten Rang zufrieden geben, sein Dauerrivale Johannes Lochner landete bei widrigen Bedingungen sogar nur auf dem enttäuschenden sechsten Rang.
"Es war nicht unsere beste Performance. Wir haben im Vierer noch Aufgaben. Aktuell müssen wir noch an einigen Dingen arbeiten", sagte Friedrich, der den Sieg des mit der Großbritannien-Flagge feiernden Hall im Zielbereich mit einem gequälten Lächeln hinnahm. Erstmals seit 2012 (Alexander Subkow) triumphierte im Vierer kein deutscher Pilot in der traditionsreichen Eisrinne im Hochsauerland. "Wir sind viel zu weit weg", sagte ein niedergeschlagener Lochner.
Problematisch war aus Sicht der deutschen Top-Piloten die teils lange Wartezeit, die aufgrund mehrerer Stürze zustande kam. Der zweite Lauf war nach einem schweren Unfall eines Spurschlittens zunächst um etwa eine Stunde nach hinten verschoben worden, ein Insasse des Spurbobs musste medizinisch versorgt werden. Später hob ein Helikopter mit dem Verletzten ab. Er soll nach Informationen vom Bahn-Chef Stephan Pieper mit "Rückenbeschwerden" in eine Spezialklinik nach Dortmund geflogen worden sein.