Schullandheime ausgelastet: Lehrplanbegleitende Projekte
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Die Schullandheime in Thüringen erleben derzeit einen regelrechten Boom. Obwohl die Häuser mit ihren Lernprojekten bei Schulklassen sehr gefragt sind, werden dennoch Schließungen befürchtet.
Jena (dpa/th) - Die Thüringer Schullandheime sind nach der Corona-Pandemie gut gebucht. Die Nachfrage sei trotz zum Teil höherer Preise wegen der gestiegenen Kosten ungebrochen hoch, sagte die Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes der Schullandheime in Thüringen, Ina Gerlof, anlässlich eines Verbandstreffens in Jena. "Wir haben volle Häuser." Ein Grund hierfür sei, dass viele lehrplanbegleitende Projekte in die Schullandheime verlegt werden, weil dort entsprechende Pädagogen dafür bereit stünden.
Die entsprechenden Angebote reichten von Musik über Astronomie bis hin zur Gesundheitserziehung. "Bei uns steht nicht die Freizeit, sondern das Lernen im Fokus", betonte Gerlof. Die Projekte richteten sich an Grund- und Regelschüler ebenso wie an Gymnasiasten oder Berufsschüler. Die Klassen blieben zwischen drei und fünf Tagen in den Häusern. Zu beobachten sei auch, dass es nach der Corona-Krise ein nach wie vor großes Interesse an gemeinschaftlichen Aktionen und Erlebnissen der Kinder und Jugendlichen gebe.
Die Schullandheime im Freistaat verzeichneten nach Verbandsangaben im vergangenen Jahr 48.250 Übernachtungen nach 25.405 Übernachtungen in 2021. Im ersten Halbjahr 2023 zählten die Schullandheime bereits mehr als 28.500 Übernachtungen. Trotz der guten Auslastung seien künftig weitere Schließungen zu befürchten, sagte Gerlof. Derzeit gebe es thüringenweit noch 18 Schullandheime, die je zur Hälfte von kommunalen und freien Trägern betrieben würden.