Scholz über Ampel: "Hätte früher auf den Tisch hauen müssen"
n-tv
Auf dem heutigen Parteitag seiner SPD lässt sich Olaf Scholz offiziell zum Kanzlerkandidaten küren. Seine Rede nutzt er für einen selbstkritischen Rückblick auf die Ampel-Zeit, lässt es sich aber auch nicht nehmen, gegen die Union auszuteilen. "Du bist der Richtige", sagt Parteichef Klingbeil.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat beim Parteitag der SPD vor einer Regierungsübernahme durch die Union gewarnt. Die von CDU/CSU versprochenen Steuersenkungen brächten "noch mehr Vergünstigungen für Millionäre und Milliardäre", sagte Scholz in Berlin. "Wer zahlt denn die Zeche dafür? Die ganz normalen Leute in unserem Land." Auf sie kämen "bittere Einschnitte" bei Pflege, Gesundheit und Rente zu. Scholz verwies gleichzeitig auch auf eine "verdammt ernste" Weltlage, in dieser seien in der Regierung Besonnenheit, Klarheit und Erfahrung gefragt. Dafür stünden er und die SPD. Es sei "nicht die Zeit für CDU/CSU in Deutschland".
Scholz nannte als besorgniserregende Entwicklungen den Ukraine-Krieg, den Aufstieg von Rechtspopulisten in vielen Ländern wie Österreich und auch Kräfte in den USA, die "ganz gezielt daran arbeiten, unsere demokratischen Institutionen des Westens zu zerstören". Es gebe heute Kräfte, die "das Aufwiegeln und Spalten zu ihrem Geschäftsmodell gemacht haben." Dagegen stelle sich die SPD: "Nicht gegeneinander, sondern miteinander", müsse das Motto lauten. "Das tun wir, dafür stehen wir."
Scholz soll bei dem Parteitag offiziell als Kanzlerkandidat von den 600 Delegierten bestätigt werden. Am Nachmittag stehen die Beratung und Abstimmung über das Wahlprogramm auf der Tagesordnung. Schwerpunkte sind zusätzliche Investitionen für Wirtschaft und Infrastruktur sowie soziale Gerechtigkeit. Die Steuerlast soll für 95 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sinken.
Das erste Mal seit 15 Jahren besucht ein libanesischer Ministerpräsident Syrien. Mit dem syrischen De-facto-Machthaber Ahmed al-Scharaa beschließt er Kooperation bei zentralen Punkten - auch was Flüchtlinge angeht. Der Einfluss des Iran und der Hisbollah sinkt indes - eine andere Regionalmacht erstarkt.