Russische Truppen sollen nach Lyssytschansk vordringen
n-tv
Kurz nach der Eroberung von Sjewjerodonezk, sollen russische Truppen bereits den Fluss Siwerskyj Donez überqueren und auf die Nachbarstadt Lyssytschansk vorrücken. Derweil gehen die Luftangriffe auf andere Landesteile weiter. In Kiew löscht die Feuerwehr noch immer die Flammen des morgendlichen Luftschlags.
Die russischen Truppen konzentrieren sich weiterhin vor allem auf den Osten der Ukraine. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax, drangen die Invasoren nach der Eroberung von Sjewjerodonezk auch über den Fluss Siwerskyj Donez in die Stadt Lyssytschansk vor. Das sollen prorussische Separatisten mitgeteilt haben. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht. Nach wochenlangen Kämpfen gelang russischen Truppen die vollständige Eroberung der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk, wie Bürgermeister Oleksandr Strjuk bereits am Samstag bestätigte. Moskaus Truppen und prorussische Separatisten kontrollieren nun nahezu die gesamte Region Luhansk.
Andere Regionen der Ukraine werden derzeit wieder massiv mit Raketen beschossen. Noch Stunden nach den morgendlichen Raketenangriffen auf Kiew hatte die Feuerwehr Mühe, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Ein Mann starb, vier Menschen mussten nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko ins Krankenhaus gebracht werden, darunter ein sieben Jahre altes Mädchen. Die Mutter des Mädchens, nach ukrainischen Angaben eine rund 30 Jahre alte Frau mit russischer Staatsbürgerschaft, konnte nach mehrstündiger Arbeit aus den Trümmern des Hauses geborgen werden. Auch sie musste ins Krankenhaus.
Neben Kiew meldete auch die zentralukrainische Region Tscherkassy am Sonntag russische Raketenangriffe. Infolge des Einschlags zweier Raketen seien nahe der Gebietshauptstadt ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Tscherkassy, Ihor Taburez, mit. In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos von einer offenbar beschädigten Eisenbahnbrücke über den Fluss Dnipro. Die ukrainische Eisenbahn kündigte die vorübergehende Einstellung von Regionalbahnen bei Tscherkassy an.