Russische Störattacken behindern GLSDB-Munition der Ukraine
n-tv
Mit US-Munition vom Typ GLSDB verfügt die Ukraine über eine Hightech-Waffe. Doch auf dem Schlachtfeld entfalten die Raketenbomben nicht die erhoffte Wirkung. Grund sind wirkungsvolle Abwehrmaßnahmen der russischen Streitkräfte.
Russlands elektronische Kriegsführung behindert laut einem Medienbericht den Einsatz von US-Langstreckengeschossen des Typs GLSDB in der Ukraine. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei mit der Sache vertraute Personen. Demnach verhindern russische Störsender oftmals, dass die von Washington an Kiew gelieferte GLSDB-Munition ihr beabsichtigtes Ziel trifft.
Reuters zufolge setzt die Ukraine seit Anfang des Jahres GLSDB-Geschosse ein, wobei viele Militärexperten überzeugt sind, dass sich die Waffe aufgrund der russischen Gegenmaßnahmen bislang nicht bewährt hat. Das Kürzel GLSDB steht für Ground Launched Small Diameter Bomb (etwa: bodengestützte Bombe mit kleinem Durchmesser). Die Waffe besteht im Kern aus zwei Komponenten: Einer Bombe mit Sprengkopf und ausklappbaren Flügeln vom Luftfahrtkonzern Boeing und einem Startsystem, mit dem die Spezialmunition vom Boden aus abgefeuert werden kann, vom schwedischen Rüstungskonzern Saab.
Die Reichweite der Flügelbombenrakete geben die Hersteller mit bis zu 150 Kilometern an. Die Geschosse sollen verbunkerte Befehlsstände, Radaranlagen, Geschützstellungen oder Munitionslager tief im Hinterland der Front punktgenau zerstören können. Allerdings ist das interne Navigationssystem der Waffe Reuters zufolge häufig Ziel russischer Störattacken. Boeing wirbt zwar damit, dass die GLSDB-Geschosse auch über Mechanismen gegen das sogenannte Jamming verfügen. Doch offenbar reichen diese nicht aus. Eine der Quellen sagte zu Reuters, Boeing werde Monate brauchen, um das Problem zu beheben.