
Restaurierung von Schloss Ludwigslust auf Zielgerade
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Das 250 Jahre alte Schloss ist vor allem für seine reiche Papiermaché-Ausstattung bekannt. Jetzt wird es restauriert und soll 2026 wieder komplett zu erleben sein. Darauf können sich Besucher freuen.
Ludwigslust/Schwerin (dpa/mv) - Behutsam legt Restauratorin Mandy Breiholdt-Jescheniak in Leim getränkte Papierstreifen in eine Form, immer und immer wieder, mehr als ein Dutzend Mal. Nach dem Trocknen holt sie das fertige Stück heraus - es ist ein Eichenblatt, mit dem sie im Goldenen Saal des Ludwigsluster Schlosses eine Fehlstelle in der 250 Jahre alten Verzierung über einer Tür ergänzen wird.
Die kleine Werkstatt Breiholdt & Voss in einem Schweriner Hinterhof hat einen ziemlich einmaligen Auftrag: die Restaurierung des reichen Papiermaché-Raumschmucks, mit dem das Residenzschloss Ludwigslust südlich der Landeshauptstadt im 18. Jahrhundert ausgestattet worden war. Als der Mecklenburg-Schweriner Herzog Friedrich der Fromme das Schloss errichten ließ, war kunstvoll in Form gebrachtes Papiermaché ein hochmodisches Material für Innendekorationen in Schlössern.
Der Goldene Saal ist das Herzstück des Schlosses. Noch sind dort neben der Schweriner Restauratorin auch Vergolder, Maler und Stuckateure zugange. Gerüste überall, dazwischen meterhohe Holzkisten, in denen die Kronleuchter des Saals staubsicher warten, bis sie an die Reihe kommen. Vier halbrunde Nischen im Saal sind leer. Die dorthin gehörenden Prunk-Deckelvasen auf ihren Postamenten stehen in der Schweriner Werkstatt. Sie bestehen aus Papiermaché.