Rekord in Leer: 200 Tassen Ostfriesentee eingeschenkt
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Mehrere Teezeiten gehören in Ostfriesland fest zum Tagesablauf. Sie sind eigentlich geprägt von Ruhe und Gemütlichkeit. Bei einer besonderen Teezeremonie in Leer ist davon allerdings wenig zu spüren - das liegt an einem ungewöhnlichen Rekordversuch.
Leer (dpa/lni) - In Ostfriesland wird nicht nur am meisten Tee getrunken - er wird auch besonders schnell eingeschenkt: Anlässlich der Jubiläumsfeier zu 200 Jahren Stadtrechten in Leer am Samstag hat das Bünting Teemuseum einen ungewöhnlichen Rekord aufgestellt. Für jedes Stadtrecht wurde vor dem Museum in der Innenstadt von Leer an diesem Samstag eine Tasse Ostfriesentee zubereitet und ausgeschenkt - und zwar möglichst schnell. Für 200 Tassen brauchten die vier Teilnehmer rund elf Minuten, wie die Leiterin des Teemuseums Celia Brandenburger sagte. Offiziell anerkannt ist der Ausschenk-Rekord aber nicht.
Rund 150 bis 200 Zuschauer habe es gegeben, sagte Brandenburger. Darunter seien viele Urlauber gewesen, die fasziniert die Smartphones gezückt hätten. Die ostfriesische Teekultur sei für sie etwas Normales, sagte Brandenburger. "Mittlerweile habe ich kapiert, dass das für andere etwas Besonderes ist." Der Tee durfte von den Anwesenden kostenlos getrunken werden.
Schwarzer Tee gilt in Ostfriesland als Nationalgetränk. Seit 2016 ist die ostfriesische Teekultur als immaterielles Kulturerbe bei der Unesco anerkannt. 2021 wurden die Ostfriesen auch als Weltmeister im Teetrinken ausgezeichnet. Das Rekord-Institut für Deutschland ermittelte, dass die Ostfriesen im Schnitt pro Kopf jährlich 300 Liter Tee trinken. Im bundesweiten Durchschnitt seien es 28 Liter pro Kopf im Jahr.