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Rebellen-Miliz plante ein Jahr für Assads Sturz
n-tv
Der frühere Militärchef der islamistischen HTS-Miliz berichtet in einem Interview von der systematischen Planung für den Sturz von Assad. Ein Jahr lang habe Rebellenführer Dschulani gebraucht, bis Kampfdoktrin, Waffen und Einigkeit zum Erfolg geführt hätten.
Die islamistische HTS-Miliz und verbündete Gruppen haben ihre Offensive zum Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad nach Angaben eines Kommandeurs ein Jahr lang geplant. Die im Nordwesten Syriens verankerte islamistische Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) habe im vergangenen Jahr damit begonnen, den Einsatz konkret vorzubereiten, sagte der HTS-Kommandant und ehemalige Anführer des militärischen Arms der Gruppe, Abu Hassan al-Hamwi, dem britischen "Guardian" in einem Interview.
Dem vorausgegangen sei die Erkenntnis, dass es für eine erfolgreiche Offensive eine geschlossen auftretende Führung brauche, führte al-Hamwi aus. Die Gruppe sei 2019 durch Angriffe von Regierungstruppen geschwächt worden und habe daraufhin verstanden, dass "das größte Problem das Fehlen einer einheitlichen Führung und mangelnde Kontrolle über den Kampf war", sagte er.
Daraufhin habe die HTS ihre Kontrolle über weitere oppositionelle Gruppen im Nordwesten Syriens verstärkt und ihre Kämpfer im Sinne einer "umfassenden militärischen Doktrin" ausgebildet. Zudem habe die sunnitische Miliz versucht, die oppositionellen und dschihadistischen Milizen in Südsyrien zusammenzubringen, um eine einheitliche Front gegen Assad bilden zu können. Ein Zusammenschluss von Kommandanten aus 25 regierungsfeindlichen Gruppen habe den Kampf gegen Assad von Süden aus angeführt, während die HTS und ihre Verbündeten die Hauptstadt Damaskus von Norden aus angriffen, sagte al-Hamwi.