Razzia gegen Rechtsextremisten im Landkreis Elbe-Elster
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Im Landkreis Elbe-Elster hat die Polizei am Mittwochmorgen eine Wohnung von Mitgliedern des rechtsextremistischen Vereins "Die Artgemeinschaft - Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung" durchsucht. Das teilte eine Sprecherin der Polizei in Potsdam mit. Genauere Angaben machte sie mit Verweis auf die laufenden Maßnahmen nicht. Die Durchsuchungen gegen die rechtsextremistische Vereinigung fanden am Mittwoch in insgesamt zwölf Bundesländern statt, wie das Innenministerium in Berlin mitteilte.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte die Vereinigung, die dem Milieu der völkischen Siedler zugerechnet wird, verboten. Das Verbot war nach Angaben des Bundesinnenministeriums mehr als ein Jahr vorbereitet worden. Maßgeblich seien hierbei Erkenntnisse des Verfassungsschutzes gewesen.
Faeser beschrieb in einer Mitteilung "Die Artgemeinschaft" als "sektenartige, zutiefst rassistische und antisemitische Vereinigung". Die Ministerin begründete ihre Entscheidung auch mit dem Kindeswohl. Sie sagte: "Diese rechtsextremistische Gruppierung hat versucht, durch eine widerwärtige Indoktrinierung von Kindern und Jugendlichen neue Verfassungsfeinde heranzuziehen."
Laut Bundesinnenministerium umfasst das Verbot auch weitere Teilorganisationen der Bewegung. In der vergangenen Woche hatte Faeser die elitäre Neonazi-Gruppierung "Hammerskins Deutschland" verboten.