Putin feuert Strafvollzugschef nach Foltervideos
n-tv
Geheime Filmaufnahmen aus dem Saratow-Gefängniskrankenhaus bringen das russische Strafvollzugssystem in Erklärungsnot. Videos zeigen Folter und Misshandlung von Gefangenen. In erster Instanz werden Angestellte der Klinik entlassen, nun sägt Putin den Behördenchef ab.
Nach der Veröffentlichung von Videos über Folter, Vergewaltigungen und Misshandlungen von Gefangenen hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Chef des nationalen Strafvollzugs gefeuert. Der bisherige Direktor Alexander Kalaschnikow sei von seinem Posten entbunden worden, teilte der Kreml in Moskau mit. Zum Nachfolger wurde Arkadi Gostew ernannt.
Die Foltervideos aus einem Gefängniskrankenhaus in der Stadt Saratow und anderen Regionen hatten breites Entsetzen und Ermittlungen ausgelöst. Zugleich beklagten Menschenrechtler, dass die Staatsführung auch nach diesen bisher beispiellosen Beweisen über Misshandlungen von Gefangenen tatenlos bleibe. Der Schritt Putins kam überraschend - und gilt als weitere Bestätigung für die Echtheit der Aufnahmen.