
Prozess um falsche Plagiatsvorwürfe endet
n-tv
Er soll ein wissenschaftliches Buch gefälscht haben, um einen Rechtsmediziner als Plagiator zu diskreditieren. Nun endet der Prozess gegen den 70-Jährigen.
München (dpa/lby) - Vor dem Münchner Amtsgericht geht am Dienstag ein bemerkenswerter Prozess zu Ende. Staatsanwaltschaft und Nebenklage fordern zwei Jahre und zehn Monate Haft für den Mann, der versucht haben soll, den Leiter der Münchner Rechtsmedizin mit einem aufwendig gefälschten Plagiat zu diskreditieren.
Dem Angeklagten werden unter anderem Urkundenfälschung, Verleumdung und Betrug vorgeworfen. Bei einer Freiheitsstrafe von mehr als zwei Jahren ist eine Aussetzung zur Bewährung nicht mehr möglich.
Laut Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte von Ghostwritern einen vermeintlich wissenschaftlichen Sammelband aus den 1980er Jahren zu einem Medizinerkongress in Rumänien verfassen lassen. Darin seien gezielt Passagen aus der Doktorarbeit des Rechtsmediziners eingebaut worden. So habe der Eindruck entstehen sollen, der Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität, Matthias Graw, habe für seine Dissertation abgeschrieben.