Prozess um Connewitz-Krawalle: Urteil gegen JVA-Beamten
n-tv
Leipzig (dpa/sn) - Sechs Jahre nach den Neonazi-Krawallen im Leipziger Stadtteil Connewitz wird am Freitag (09.00 Uhr) das Urteil gegen einen suspendierten JVA-Beamter erwartet. Der heute 36-Jährige muss sich vor dem Amtsgericht Leipzig wegen Landfriedensbruchs verantworten. Zum Prozessauftakt hatte der Mann geschwiegen.
Laut Anklage soll er zu den 215 Randalierern gehört haben, die im Januar 2016 nach den überfallartigen Krawallen festgesetzt worden waren. Hooligans und Neonazis hatten in einer Straße zahlreiche Schaufensterscheiben von Geschäften eingeschlagen. Der Beamte wurde Anfang 2019 vom Dienst suspendiert. Das Justizministerium hatte angegeben, erst Ende 2018 von dem Fall erfahren zu haben.
Bereits im Januar 2020 sollte gegen den Mann verhandelt werden. Damals meldete er sich krank, konnte jedoch kein ärztliches Attest vorlegen. Eine polizeiliche Vorführung scheiterte, da der Mann nicht zu Hause gewesen sein soll. Am Freitag wird zunächst noch ein Polizeivideo über die Festsetzung der Randalierer gezeigt. Anschließend sollen die Plädoyers der Staatsanwaltschaft sowie des Verteidigers und auch das Urteil folgen.