Posten-Geschacher überschattet Ampelstart der Grünen
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Nach außen geräuschlos verhandelt die Ampel einen Koalitionsvertrag. Doch die Verteilung der Ministerien bringt die Grünen anschließend in Not. Die besonderen Befindlichkeiten in der Partei sorgen für einen handfesten Zoff. Der lässt sich auch nicht verbergen - und könnte erst der Auftakt sein.
Eigentlich hätte dieser Termin ein feierlicher sein sollen: Der Grünen-Vorstand und die Vertreter der Länderparteien wollten sich am Donnerstagnachmittag über den mit SPD und FDP vereinbarten Koalitionsvertrag austauschen. Doch: "Euphorie, Glück, Begeisterung: Das habe ich nirgendwo festgestellt", sagt gleich zu Beginn der Vorsitzende und kommende Vize-Kanzler Robert Habeck über die Stimmung bei den Verhandlern seiner Partei. Gemeint ist, dass die Grünen die Bundesregierung inmitten der vierten Welle der Corona-Pandemie übernehmen müssen. Doch die Betroffenheit über das Ausmaß der Krise ist an diesem Donnerstag nur ein Aspekt, der bei den Grünen auf die Stimmung drückt. Der andere ist ein veritabler Personalstreit.
Fünf Kabinettsposten haben die Grünen rausgehandelt. Dazu das Amt der Kulturstaatsministerin und mehrere Staatssekretäre sowie das Recht, einen EU-Kommissar zu nominieren, sollte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nicht weitermachen. Wer aber neben den Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck einen der begehrten Ministerposten bekommt, ist unklar. Die für den Bund-Länder-Rat angekündigte Präsentation, wer die Ministerien Landwirtschaft, Familie und Umwelt besetzen soll, wurde verschoben; erst auf den Abend, dann auf morgen.