Polizist unter Verdacht: Ermittlungen gegen Rechts verraten?
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Polizisten, weil er Dienstgeheimnisse weitergegeben haben könnte zu Ermittlungen im rechten Milieu. Am Mittwoch habe es Durchsuchungen an sieben Orten gegeben, teilten am Abend Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin mit. Der Polizeibeamte sei Mitglied der Operativen Gruppe "Rex" (OG Rex) der Polizei gewesen, die auch involviert war in die Ermittlungen zum "Neukölln-Komplex".
Dabei handelt es sich um eine Serie rechtsextremer Brandanschläge, Hass-Parolen und Bedrohungen in Neukölln vor allem zwischen 2016 und 2019, die Polizei und Justiz seit Jahren beschäftigt.
Der Polizeibeamte stehe im Verdacht, unter anderem als Mitglied der Gruppe "Rex" Dienstgeheimnisse an eine Kontaktperson weitergegeben zu haben, hieß es. Dabei habe er nicht ausschließen können, dass diese Informationen an weitere Personen gehen.
Laut Behörden wurden die Wohnung des Beschuldigten und dessen Arbeitsplatz sowie die Wohnung von zwei Zeugen durchsucht. Es seien Mobiltelefone und sonstige Datenträger beschlagnahmt worden. Diese müssten nun ausgewertet werden. Weitere Angaben zu dem beschuldigten Polizisten machten die Behörden zunächst nicht.