
Pariser Anatomie-Skandal erreicht Direktor
n-tv
Der respektlose Umgang mit Spender-Leichen in der Pariser Anatomie lässt Angehörige seit Jahren verzweifeln. Nun muss der Direktor der Universität Paris-Descartes der Justiz Rede und Antwort stehen: Es geht um Störung der Totenruhe, Nagetiere im Sezierraum und Särge in Kühlschränken.
Ein früherer Pariser Universitätsrektor steht in einem Skandal um Körperspenden unter Verdacht. Die Anwältin von Frédéric Dardel bestätigte die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen den ehemaligen Leiter der Universität Paris-Descartes. Die Regierung hatte das renommierte Zentrum für Körperspenden an der Hochschule 2019 nach Medienberichten geschlossen, wonach dort Leichen verwest und Körperteile toter Menschen verkauft worden sein sollen. Das Zentrum im Pariser Univiertel Quartier Latin war 1953 eröffnet worden und galt jahrzehntelang als "Tempel der Anatomie" in Frankreich. Jährlich vermachten Hunderte Menschen ihren Körper dem Zentrum für anatomische Studien. Die Zeitschrift "L'Express" berichtete dann aber 2019 über makabere Szenen in der Leichenhalle und von Mäusen angefressene Körper. Unter Dardels Leitung sollen sich die Zustände verschlechtert haben, zum Teil sollen sogar illegal Leichenteile verkauft worden sein.More Related News