
Ordnungsgeld wegen weißer Substanz im Gesicht
n-tv
Beim Gedenken an den Unternehmer Schindler greift ein jüdischer Publizist, der ihm indirekt sein Leben verdankt, im Oktober die AfD an. Das führt zu einem Zwischenfall – und nun zu einem Nachspiel.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Nach einem Zwischenfall während einer früheren Gedenkstunde im hessischen Landtag zum 50. Todestag von Oskar Schindler, der Hunderte Juden vor der Ermordung in der NS-Zeit gerettet hat, hat ein AfD-Abgeordneter ein Ordnungsgeld kassiert. Johannes Marxen muss 750 Euro zahlen, wie das Parlament in Wiesbaden mitteilte. Erst am Donnerstag war auch gegen einen anderen AfD-Parlamentarier ein Ordnungsgeld verhängt worden.
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) bezeichnete es mit Blick auf Marxen als ihre "Aufgabe, die Würde unseres Parlaments zu wahren. Ein derart respektloses Verhalten während einer Gedenkveranstaltung missbillige ich daher zutiefst." Damit bezog sich Wallmann auf Marxens Verhalten in der Schindler-Gedenkstunde am 9. Oktober 2024.
Der Publizist Michel Friedman, Sohn geretteter "Schindler-Juden", hatte damals die AfD frontal angegriffen, ohne ihren Namen zu nennen: Sie sei eine "Partei des Hasses" und stehe außerhalb der Demokratie. Er schaute die AfD-Abgeordneten an und nannte sie geistige Brandstifter und Hetzer. Schindler würde sie verachten: "Er kannte die Menschen, die die Schoah, die Gaskammer unterstützt haben."