Opposition fordert Kurskorrekturen in der Bildungspolitik
n-tv
Deutsche Schülerinnen und Schüler schnitten schlecht in einer Leistungsstudie ab. Nun fordert die Opposition Konsequenzen im Norden.
Kiel (dpa/lno) - Nach dem schlechten Abschneiden der deutschen Schüler in der internationalen Leistungsstudie Pisa hat die Opposition Konsequenzen für die Bildungspolitik Schleswig-Holsteins gefordert. "Es gibt nichts mehr schön zu reden", sagte FDP-Fraktionschef Christopher Vogt am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde im Landtag. Nötig sei eine bildungspolitische Trendwende. "Wir sind schon seit Jahrzehnten ein Einwanderungsland, aber unsere Schulen sind darauf nicht ausreichend vorbereitet worden."
Ähnlich argumentierte die neue Oppositionsführerin Serpil Midyatli (SPD): "Einige Kinder müssen härter arbeiten und mehr leisten in diesem Land." Das sei falsch. Kinder mit Migrationsgeschichte in Deutschland hätten weltweit die größten Nachteile. Gleichzeitig steige die Zahl der Schülerinnen und Schüler, für die Deutsch die Zweitsprache sei. "Das kann doch nicht ihr Ernst sein, Frau Prien", fügte sie in Richtung von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hinzu. Nötig sei ein Perspektivwechsel. Kinder mit Migrationshintergrund seien kein Problem. "Sie sind fünf Millionen Hoffnungsträgerinnen und Hoffnungsträger."
In der internationalen Leistungsstudie Pisa im Jahr 2022 haben die deutschen Schülerinnen und Schüler so schlecht abgeschnitten wie nie zuvor. Die Ergebnisse sind nicht nach Bundesländern differenziert.