Oleksandr glaubt nicht an baldigen Frieden
n-tv
Der 23-jährige Oleksandr lebt in Berlin, er hat die Ukraine schon vor Kriegsbeginn verlassen. Er sammelt Spenden, hilft ukrainischen Flüchtlingen und sorgt sich um seinen Ex-Freund - gleichzeitig hat er Schuldgefühle.
Oleksandr R. kommt aus der Ukraine. Als sein Heimatland im Februar von Russland überfallen wird, muss er nicht fliehen: Er lebt bereits seit November in Berlin.
Der 23-Jährige stammt ursprünglich aus Awdijiwka, einer kleinen Stadt, die zum Bezirk Donezk gehört, die aber außerhalb der 2014 von russischen Hilfstruppen gebildeten "Volksrepublik Donezk" liegt. Als die Ukraine damals angegriffen wird, ist Oleksandr 15 und befindet sich in einem Internat in der Stadt Donezk. Er packt sein Hab und Gut und flüchtet zu seinen Eltern.
Mit 17 Jahren, nach dem Abitur, zieht er nach Kiew und studiert Data Science. Sechs Jahre lang erlebt er Kiew in seiner vollen Pracht. Als junger schwuler Mann entdeckt er das Nachtleben der ukrainischen Hauptstadt und wird Teil der wachsenden LGBTQ+-Community. Ende letzten Jahres beendet er dann seinen Masterstudium und zieht nach Berlin, wo er als Datenanalyst bei einem Spieleentwickler arbeitet.