Nordfriesland hat im Norden die höchste Kaufkraft
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Wie wohlhabend oder arm man ist, hängt nicht nur am Einkommen, auch die regionalen Lebenshaltungskosten spielen eine Rolle. Dabei sieht es vor allem für Bewohner der Städte nicht so günstig aus.
Köln/Kiel (dpa/lno) - In keinem Kreis und in keiner kreisfreien Stadt Schleswig-Holsteins ist die Kaufkraft pro Kopf so hoch wie in Nordfriesland. Und weit abgehängt rangieren im Norden die vier kreisfreien Städte Lübeck, Neumünster, Kiel und Flensburg hinten. Das zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), das die durchschnittlichen Pro-Kopf-Nominaleinkommen in Deutschland regional miteinander verglichen und mit dem jeweiligen Preisniveau für die Lebenshaltung in Beziehung gesetzt hat.
Hinter dem Ranking steckt der Gedanke, dass Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten einen Teil der Einkommensunterschiede ausgleichen könnten - oder aber die Einkommensunterschiede noch verschärfen. Wie überall in Deutschland zeigt sich: Die höchste Kaufkraft wohnt abseits der Städte. Eine frühere Auswertung hatte gezeigt, dass in Städten oftmals höhere Wohnkosten das Preisniveau antreiben. Zudem sind dort die nominalen Einkommen oft deutlich niedriger als außerhalb.
Bei einem Nominaleinkommen von durchschnittlich um die 27 500 Euro kommen die Analysten für Nordfriesland auf ein preisbereinigtes Einkommen von 28 225 Euro. Das ist im Norden mit Abstand der Spitzenwert, der Nordfriesland zudem im bundesweiten Vergleich auf Platz 11 liegen lässt. Am Ende der Skala finden sich die Flensburger mit einem Pro-Kopf-Realkommen von 20 720 Euro, achtschlechtester Platz der bundesweit untersuchten 400 Städte und Kreise. In Kiel (21 043 Euro), Neumünster (21 796 Euro) und Lübeck (22 078 Euro) sieht es nicht viel besser aus.