
Narrengericht verurteilt Klöckner zu 60 Litern Strafwein
n-tv
Mildes Urteil für Ex-Ministerin Julia Klöckner: Beim traditionellen Narrengericht in Stockach kann sich die CDU-Politikerin behaupten - auch mit Witzen über mögliche Koalitionspartner.
Stockach (dpa/lsw) - 60 Liter Strafwein muss die Ex-Landwirtschaftsministerin und Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner (52) an das traditionelle Narrengericht in Stockach zahlen. Die Strafe sei mehr als äußerst milde, sagte der Fastnachts-Richter. Klöckner sei dennoch keine Heilige. Den Wein will das Gericht selbst in Rheinland-Pfalz bei der Beklagten abholen.
Das mehr als 620 Jahre alte Stockacher Narrengericht, das zu den Höhepunkten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht im Südwesten gehört, befand die CDU-Politikerin der feministischen Machtgeilheit und scheinheiligen Hochstapelei schuldig - also nur in einem von drei Anklagepunkten. Auf der Anklagebank der Institution saßen auch schon Franz Josef Strauß (CSU) und Angela Merkel (CDU). Die Verhandlung findet immer am "schmotzigen" Donnerstag statt, im Karneval als Weiberfastnacht bekannt.
Die ehemalige Weinkönigin nahm das Urteil gelassen. Einen weiteren Eimer Wein will die Winzertochter dem Narrengericht schenken. Angeklagt war sie auch wegen Traumtänzerei und "politischer Parodontitis". Sie sei blondes Gift in Kostüm und High Heels, hieß es von der närrischen Anklage. Ohne die Frauenquote der CDU hätte sie es nie so weit gebracht, warf man ihr vor.