
Mit SPD-Parteibuch durch Taliban-Kontrolle
n-tv
Die Taliban bestehen darauf, dass nur Menschen zum Kabuler Flughafen durchkommen, die Papiere vorzeigen. Ein Deutsch-Afghane aus Kassel zückt bei einer Kontrolle sein SPD-Parteibuch und gibt sich als Diplomat aus. Eine lebensrettende Idee.
Die Welt ist voller Bürokraten. Sie sitzen in Deutschland oder in Afghanistan, und nur wer die amtlichen Hürden überwindet, kommt durch. So reiste der Deutsch-Afghane Asib Malekzada vor zwei Wochen von Kassel nach Kabul, um seine Verlobte abzuholen. Doch der Einmarsch der Taliban in der Hauptstadt machte dem jungen Paar einen Strich durch die Rechnung. Gemeinsam mit seiner Verlobten sei der Kasseler Projektmanager auf dem gefährlichen Weg zum Flughafen in drei Taliban-Kontrollen geraten, berichtete die "Bild"-Zeitung. Die Taliban lassen aktuell nur Ausländer oder Afghanen mit Visum durch. Als die bewaffneten Männer Fragen stellten, zeigte Malekzada sein SPD-Parteibuch. "Ich habe gesagt, ich bin deutscher Diplomat", erzählte er dem Blatt. Die Taliban hätten das rote Parteibuch für etwas "Offizielles" gehalten und ihn durchgelassen. "Das sind alles Analphabeten, dafür sind sie weltbekannt", erklärte der 33-Jährige. Sein Parteibuch habe ihm letztlich "das Leben gerettet".More Related News