Ministerium trifft sich mit Lehrkräften aus Burg
n-tv
Cottbus (dpa/bb) - Nach Bekanntwerden von rechtsextremen Vorfällen an Schulen im Süden Brandenburgs haben sich Mitglieder des Bündnisses "Schule für mehr Demokratie" mit zwei Mitarbeitern des Bundesfamilienministeriums getroffen. Darunter waren auch die Lehrkräfte Laura Nickel und Max Teske, die mit einem anonymen Brief auf rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule in Burg im Spreewald aufmerksam gemacht hatten. Das sagte der Spremberger Pfarrer Lukas Pellio, der ebenfalls an dem Treffen teilgenommen hatte, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Treffen fand bereits am Donnerstag statt. Zuvor hatten der "Tagesspiegel" und der RBB darüber berichtet.
Stellvertretend für die gesamte Bundesregierung habe das Bundesfamilienministerium den Lehrkräften aus Burg für den aufgebrachten Mut gedankt und Respekt für ihre Zivilcourage ausgesprochen. Vereinbart wurde, im engen Austausch zu bleiben, wie Pellio berichtete. Lehrerin Nickel sagte der dpa: "Dieser Rückhalt bedeutet uns sehr viel. Wenn sich Bund, Land und Kommunen entschieden an unsere Seite stellen, dann können wir die rechte Dominanz wirklich zurückdrängen."
Die Schulämter in Brandenburg meldeten seit dem Bekanntwerden rechtsextremer Vorfälle im Spreewald mehr solcher Fälle. Die meisten neuen Vorkommnisse gab es laut Bildungsministerium in Südbrandenburg im Bereich des Staatlichen Schulamts Cottbus. Dort liegt auch die Schule in Burg, wo Lehrkräfte in einem Brief beklagt hatten, sie seien täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert. Die Aufarbeitung der Fälle dauert an.
Nach Angaben von Pellio, der sich in dem Bündnis "Schule für mehr Demokratie" engagiert, ist die Mitgliederzahl des Netzwerks mittlerweile von etwa 20 Akteuren auf 50 gestiegen. Darunter seien Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Sozialarbeiter. Das Bündnis erarbeitet gemeinsam Strategien für wirksame Veränderungen an Schulen. Das Treffen habe gezeigt, wie viele Menschen bereit seien, ihre Stimme gegen Rechtsextremismus an Schulen zu erheben, sagte Pellio. "Wir erwarten, klare und deutliche Unterstützung der Politik, um rechte Strukturen, die weit über die Schulen hinausgehen, wirksam zurückzudrängen."