Militär belagert Haus von Sudans Regierungschef
n-tv
Nach wochenlangen Spannungen zwischen dem Militär und der zivilen Übergangsregierung im Sudan nehmen Bewaffnete mehrere führende Regierungsmitglieder fest. Auch der Ministerpräsident wird unter Hausarrest gestellt. Derweil brechen Proteste im ganzen Land aus.
Im Sudan ist es offenbar zu einem erneuten Putschversuch aus den Reihen des Militärs gekommen. Ministerpräsident Abdullah Hamdok wurde dabei unter Hausarrest gestellt. Eine nicht identifizierte militärische Einheit belagerte sein Haus, berichtete der Sender Al Hadath TV unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Familienangehörige des Staatschefs erklärten der Nachrichtenagentur Reuters, Streitkräfte hätten das Haus von Hamdoks Medienberater gestürmt und den Ministerpräsidenten dort in den frühen Morgenstunden festgenommen.
Außerdem sollen Bewaffnete weitere Mitglieder der Regierung festgenommen haben. Die Festnahmen hätten in ihren Häusern stattgefunden, heißt es aus Regierungskreisen. Wie AFP-Journalisten berichteten, wurde das Internet im ganzen Land abgeschaltet. In der Hauptstadt Khartum versammelten sich Demonstranten und blockierten Straßen.