Merz provoziert mit Aussage über abgelehnte Asylbewerber
n-tv
In einer TV-Debatte macht CDU-Chef Merz ein drastisches Bild auf: Abgelehnte Asylbewerber würden beim Arzt neue Zähne bekommen, während deutsche Bürger auf Termine warten müssten. Grünen-Chefin Lang wirft ihm daraufhin vor, eines Volkspartei-Vorsitzenden unwürdig zu sein.
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die Bundesregierung mit einem drastischen Vergleich zur Eindämmung der irregulären Migration aufgefordert. "Die Bevölkerung, die werden doch wahnsinnig, die Leute, wenn die sehen, dass 300.000 Asylbewerber abgelehnt sind, nicht ausreisen, die vollen Leistungen bekommen, die volle Heilfürsorge bekommen", sagte Merz im "Welt-Talk" des Fernsehsenders Welt.
"Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine. Was Sie hier machen, ist eine Katastrophe für dieses Land", fügte er an die Parteivorsitzenden von SPD und Grünen, Lars Klingbeil und Omid Nouripour, gerichtet hinzu. "Wir müssen uns über die Pull-Faktoren (Sog-Faktoren) hier in Deutschland unterhalten (...). Die gibt es, und zwar massiv, so dass die Leute in der großen Zahl hierherkommen", erklärte Merz.
Grünen-Chef Nouripour wies die Vorwürfe zurück. "Wenn wir uns alle bescheinigen, dass wir das Abendland zerstören, kommen wir nicht weiter." Merz erwiderte: "Bis jetzt ist es aber so." SPD-Chef Klingbeil riet unterdessen, "populistische Töne" aus der Debatte herauszuhalten. Die sprachlichen Bilder, die Merz zeichne, trugen dazu bei, "dass diejenigen stärker werden, die wir nicht stark haben wollen in diesem Land".