Mehr psychische Erkrankungen - Reform angemahnt
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Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen beobachtet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) mehr Fälle von psychischen Erkrankungen. Sie hat eine Idee, um Wartezeiten für Therapieplätze zu verkürzen.
Mainz (dpa/lrs) - Angesichts von mehr diagnostizierter psychischer Erkrankungen sowie langen Wartezeiten für eine Behandlung fordert die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz mehr Therapieplätze. Es brauche eine Reform der Bedarfsplanung, die regelt, wie viele Psychotherapeuten sich in einem Gebiet niederlassen dürfen. Es fehle anders als bei Ärzten nicht an ausgebildetem Personal, teilte die KV in Mainz mit. Der Engpass ließe sich mit einer Änderung der seit Anfang der 1990er Jahre existierenden Bedarfsplanung beseitigen, diese bilde die heutige Versorgungsrealität nicht mehr ab.
Gerade Kinder und Jugendliche sind den Angaben nach vermehrt betroffen. Der Anteil der Diagnosen von psychischen Erkrankungen bei unter 18-Jährigen an der Gesamtzahl von Diagnosen in dieser Altersgruppe ging laut KV in den vergangenen Jahren nach oben - konkret von 23,1 Prozent im Jahr 2021 auf 25,1 Prozent zwei Jahre später.
Auch bei Erwachsenen habe der Anteil psychischer Erkrankungen an allen Diagnosen zugenommen. "Der Druck durch psychiatrische und psychotherapeutische Erkrankungen wächst", warnte KV-Vorstandsmitglied Peter Andreas Staub, der auch Mitglied des Vorstandes der Landespsychotherapeutenkammer ist. "Das zeigen nicht zuletzt aktuelle Berichte der Krankenkassen. Immer häufiger führen solche Erkrankungen zur Berentung oder Arbeitsunfähigkeit."