Mehr Hilfen zur Erziehung nach der Corona-Zeit
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Halle (dpa/sa) - Nach der Corona-Zeit ist die Zahl der Erziehungsberatungen, Heimerziehungen und Familienhilfen in Sachsen-Anhalt deutlich angestiegen. Insgesamt seien im vergangenen Jahr landesweit 14.718 Hilfen oder Beratungen für junge Menschen begonnen worden und damit 1835 mehr als im Jahr zuvor, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Halle mit. Insgesamt gab es 2022 rund 28.125 solcher Hilfen. Der Höchstwert von 28.669 aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 wurde damit aber nicht erreicht, wie es hieß.
Am häufigsten seien Erziehungsberatungen gewesen, ihre Zahl lag den Statistikern zufolge bei gut 11.000. Hinzu kamen knapp 4600 Heimerziehungen und rund 3800 Fälle von sozialpädagogischer Familienhilfe. Die Hilfen hätten zusammen etwa 33.000 junge Menschen erreicht und damit knapp 1000 mehr als im Jahr 2021. Knapp die Hälfte der 2022 begonnenen erzieherischen Hilfen wurden von Alleinerziehenden (45,8 Prozent) benötigt. Zusammenlebende Ehepaare nahmen 27,4 Prozent der Hilfen an, Elternteile in neuer Partnerschaft 21,8 Prozent.
Die Hilfen waren den Angaben zufolge vor allem nötig wegen Belastungen durch familiäre Konflikte oder Auffälligkeiten in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen beziehungsweise seelischer Probleme. Auch die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern oder der sonstigen Sorgeberechtigten spiele in knapp 1700 Fällen eine Rolle. Erzieherische Beratungs-, Betreuungs- und Hilfsangebote für Eltern und Kinder können freiwillig in Anspruch genommen werden, teils werden sie von Familiengerichten angeordnet.