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Magdeburger Todesfahrer wurde 105 Mal aktenkundig
n-tv
Hätten die Behörden gewarnt sein müssen? Der saudi-arabische Arzt, der mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg raste, wurde einem Bericht zufolge vor seiner Todesfahrt in Dutzenden Fällen aktenkundig. Heute befasst sich der Innenausschuss des Bundestags mit dem Fall.
Behörden in mindestens sechs Bundesländern haben sich vor dem Anschlag mit dem späteren Todesfahrer von Magdeburg befasst. Das geht aus einem vertraulichen Bericht an den Bundestag zum Umgang der Behörden mit Taleb A. hervor, wie der "Spiegel" schreibt. Das 16 Seiten lange Dokument wurde vom Bundeskriminalamt (BKA) erstellt und liegt dem Magazin vor. An diesem Donnerstag befasst sich der Innenausschuss des Bundestags mit der Todesfahrt.
Laut dem "Spiegel" listet das BKA 105 Vorgänge seit 2013 auf, die mit A. zusammenhängen. 14 Ermittlungsverfahren liefen demnach in den Jahren vor dem Anschlag gegen den Arzt aus Saudi-Arabien, die meisten wurden eingestellt. 18 Anzeigen hat A. selbst gegen andere erstattet, vor allem einen Flüchtlingshilfeverein überzog er mit teils wirren Vorwürfen. Aber auch gegen Richter und Staatsanwälte richtete sich seine Wut, sogar seinen eigenen Rechtsanwalt soll er bedroht haben.
Zweimal wurde A. laut dem BKA-Bericht verurteilt, zuletzt am Tag vor der Bluttat von Magdeburg wegen Missbrauchs von Notrufen. Es ist Vorgang Nummer 105 in der Chronologie zu seinem Fall.