Macron telefoniert lange mit Putin
n-tv
Die NATO befürchtet einen russischen Großangriff auf die Ukraine, doch die diplomatischen Drähte laufen trotzdem heiß. Nach einem ausführlichen Telefonat mit Kreml-Chef Putin lässt sich Frankreichs Präsident Macron von Kiew versichern, dass man nicht auf Provokationen reagieren werde.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach einem längeren Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin im Anschluss erneut mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Wie es am Nachmittag aus dem Élyséepalast hieß, dauerte das Telefonat von Macron mit Putin rund eine Stunde und 45 Minuten. Zum Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Erst am Vorabend hatte Macron mit Selenskyj telefoniert, der die Dialogbereitschaft seines Landes im Konflikt mit Russland betont hatte. Wie es in Paris hieß, sicherte Selenskyj zu, nicht auf Provokationen moskautreuer Separatisten in der Ostukraine zu reagieren.
Nach Informationen von ntv wird Bundeskanzler Olaf Scholz am morgigen Montag mit Putin telefonieren. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hatte Scholz gesagt, Europa setze weiter auf Diplomatie: "So viel wie möglich, ohne naiv zu sein."
Unterdessen sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen mit Blick auf Befürchtungen des Westens vor einem Einmarsch Russlands in die Ukraine: "Welchen Sinn hat es, dass Russland jemanden angreift? Wir rufen dazu auf, sich an die Geschichte zu erinnern." Vielmehr könnte sich die Ukraine zu einer gewaltsamen Lösung im Konfliktgebiet im Osten des Landes provoziert fühlen. Peskow kritisierte einmal mehr die militärische Unterstützung des Westens für Kiew.