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Müller: Abschied als Regierender Bürgermeister tut auch weh
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Als einschneidendstes Erlebnis seiner Amtszeit hat Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller den islamistischen Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt genannt. "Das zu sehen dort, ich war vor Ort, die Toten, die Verletzten, das vergisst man nicht", sagte Müller am Dienstag im Sender RBB in einem Interview-Rückblick auf seine sieben Jahre Amtszeit. "Aber auch die letzten beiden Corona-Jahre sind bitter, weil sie die Stadt zurückgeworfen haben." Es sei schwierig zu sehen, was alles nicht stattfinden und sich nicht entwickeln könne etwa bei Firmen-Ansiedlungen oder im Tourismus.
Müller räumte ein, dass ihn der Abschied vom Amt schmerze. Er freue sich "wahnsinnig" auf die neue Aufgabe als Bundestagsabgeordneter, "aber ich geb auch zu, dass es Tage gibt, wo es auch mal weh tut, ich bin auch gerne Bürgermeister". Er erlebe Tage, "wo man weiß, man hält jetzt die letzte Begrüßungsrede an dieser Stelle und man wird nächstes Jahr gar nicht mehr eingeladen: ja, tut auch mal weh".
Dass manches in der Hauptstadt nicht so gut funktioniere und manche Kritik berechtigt sei, sehe auch er als Berliner so, sagte Müller. "Dass einiges in der Verwaltung besser laufen muss, der ganze Digitalisierungsprozess, da bin ich auch selbstkritisch." Das pauschale Berlin-Bashing lehne er aber ab. "Zu sagen, in Berlin funktioniert ja nichts und überall woanders ist alles besser. Das ist eben großer Mist. Ich sehe, dass alle Metropolen mit Problemen zu kämpfen haben. (...) Das soll nichts entschuldigen, aber man muss es einordnen." Nötig sei etwa ein besseres Durchgriffsrecht des Senats gegenüber den Bezirken.