
Lohnlücke zwischen Frauen und Männern geschrumpft
n-tv
Der Lohnatlas soll die Lohnlücken bei Frauen und Männern transparent machen. In einer Berufsgruppe gehen die Verdienste nach wie vor besonders stark auseinander - zum Nachteil der Frauen.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Lücke bei den Verdiensten zwischen Männern und Frauen hat sich in Hessen zwar weiter verkleinert, aber sie ist noch da. Das zeigen Daten aus dem aktuellen Hessischen Lohnatlas, die das Sozialministerium veröffentlicht hat. Gemessen am monatlichen Bruttoentgelt in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung bekamen Frauen 2023 im Schnitt acht Prozent weniger Lohn als Männer. Das bedeute im Vergleich zu 2012 nahezu eine Halbierung, wie Sozialministerin Heike Hofmann (SPD) erläuterte.
Zur Verkleinerung der Entgeltlücke hat laut Lohnatlas der Mangel an Fach- und Arbeitskräften beigetragen. "Besonders dynamisch ist die Entwicklung bei Hilfs- und Fachkraftstellen – bei den Fachkräften mit Berufsabschluss betrug die Lohnlücke in Hessen 2023 nur noch 3,5 Prozent", wie Hofmann erläuterte. Besonders dynamisch war diese Entwicklung dem Lohnatlas zufolge in den ländlichen Regionen.
Die Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität Frankfurt, Christa Larsen, erklärte, dass es nach wie vor wenig Bewegung bei Stellen mit Führungsverantwortung gebe. Akademikerinnen erhielten noch immer knapp ein Viertel weniger Gehalt als Männer mit gleicher Qualifikation.