Linke kritisiert Ungleichbehandlung: Energiekostenpauschale
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Viele halten sie für einen Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch dürfte die Energiekostenpauschale für Freude sorgen, zumindest bei denen, die davon profitieren - nicht alle Bürger.
Leipzig (dpa/sn) - Der Linke-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann hat die Ungleichbehandlung bei der Energiekostenpauschale angeprangert und sieht das Vertrauen in die Politik beschädigt. "Dass Bundes- und Landesminister 300 Euro Energiekostenpauschale erhalten, Rentner und Studierende jedoch nicht, ist ein himmelschreiender Skandal. Diese Entscheidung muss korrigiert werden", sagte der 45-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Ministerinnen und Minister brauchten keine solche Pauschale.
"Diese Entscheidung zeigt die Abgehobenheit der Ampel von den Problemen der Bürger und steht für eine Politik der Selbstbereicherung auf Kosten der Steuerzahler. Diese Regelung beschädigt das Vertrauen in Demokratie und Politik noch weiter", sagte Pellmann. Leute wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) oder der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) müssten auf die Energiekostenpauschale verzichten und sie an Rentner und Studierende auszahlen.
Das Bundeskabinett hatte angesichts stark steigender Energiekosten im April ein zweites Entlastungspaket für die Bürgerinnen und Bürger beschlossen. Unter anderem soll die Energiesteuer auf Kraftstoffe befristet für drei Monate gesenkt werden. Einkommensteuerpflichtige Erwerbstätige sollen zum Ausgleich der hohen Energiekosten eine Pauschale von einmalig 300 Euro brutto bekommen. Bei diesem Punkt werden Studierende und Rentner aber nicht berücksichtigt. Auch die Union hatte das bereits kritisiert.