Leonhard kritisiert Spahns Impfpläne als "nicht hilfsreich"
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sieht die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Moderna statt Biontech zu verimpfen, kritisch. "Was auch immer der Bundesgesundheitsminister mit diesen kurzfristigen Ankündigungen beabsichtigt - es ist nicht hilfreich", sagte Leonhard am Sonntag in Hamburg. Mehr Menschen von einer Impfung zu überzeugen und gleichzeitig nach und nach viele hunderttausend Auffrischungsimpfungen zu verabreichen, sei eine große Aufgabe.
"Diese Aufgabe können wir gemeinsam lösen, aber das ist schon für sich nicht ganz leicht", meinte die Senatorin. "Wir brauchen dafür die zielstrebige Zusammenarbeit aller Beteiligten, von der Arztpraxis bis in die Hauptstadt. Was wir nicht brauchen können, sind nicht nachvollziehbare, kurzfristige politische Kurswechsel." Stattdessen brauchen wir Planungssicherheit, "um auch allen Impfwilligen ein verlässliches Angebot machen zu können".
Hintergrund ist ein Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums an die Bundesländer. Neben dem Präparat von Biontech/Pfizer solle vermehrt das von Moderna eingesetzt werden. Andernfalls drohten eingelagerte Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 zu verfallen, was aber vermieden werden müsse. Für Biontech sollen daher "Höchstbestellmengen" definiert werden, wie es in dem Schreiben heißt. Praxen sollen demnach vorerst maximal 30 Dosen pro Woche bestellen können, Impfzentren und mobile Impfteams 1020 Dosen.