Landesforsten-Chef: Bisher hat der Wald im Norden Glück
n-tv
Der Wald in Schleswig-Holstein ist besser durch die vergangenen Jahre gekommen als anderswo in Deutschland. Glück gehabt, sagt Landesforsten-Chef Freise. Die Herausforderungen werden größer.
Neumünster (dpa/lno) - Die Gefahren des Klimawandels für den Wald im Norden werden größer - davon ist der Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, Chris Freise, überzeugt. "Bis jetzt hatten wir in Schleswig-Holstein schlicht Glück. Ich sehe an den Bäumen und den Mustern im Wald genau das gleiche, was ich in Thüringen vor acht bis zehn Jahren gesehen habe", sagte Freise der Deutschen Presse-Agentur. Der Anstieg der Temperatur mit rund 1,3 Grad sei vergleichbar mit Mitteldeutschland. "Der Trend ist derselbe", so Freise, der 2024 aus Thüringen in den Norden wechselte.
In Thüringen habe der Klimawandel mit fünf Trockenjahren und extrem gestiegenen Temperaturen zugeschlagen. Auch in Schleswig-Holstein als Land zwischen den Meeren mit höherer Luftfeuchtigkeit sei der Klimawandel ein wichtiges Thema. "Wir sind mittendrin im Klimawandel, dem Wald geht es deutschlandweit schlecht." Die beste Vorsorge seien möglichst strukturreiche Wälder. "Wir brauchen nicht nur alte Bäume auf der Fläche, wir brauchen auch Licht auf dem Boden, wir brauchen auch kleine Bäume, eine gesunde Mischung."
Wenn der Holzvorrat auf der Fläche zu hoch werde, fehle das Licht für die Verjüngung. Es müsse also ausreichend durchforstet und eingeschlagen werden. Mit der Frage müsse man sich beschäftigen, und darüber müsse man mit den Menschen reden.