Kosky schätzt am Münchner Opernpublikum die Stille
n-tv
München (dpa/lby) - Der Theater- und Opernregisseur Barrie Kosky (56) schätzt am Münchner Opernpublikum vor allem eins: die Stille. "Was ich am Münchner Publikum fantastisch finde, ist, dass es unglaublich still ist", sagte der frühere Intendant der Komischen Oper Berlin der Deutschen Presse-Agentur. "Die Stille im Münchner Publikum ist das Beste der Welt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn sie konzentriert sind oder wenn etwas Unglaubliches auf der Bühne passiert, dann herrscht in diesem Theater eine Stille, bei der das ganze Publikum gemeinsam atmet oder eben den Atem anhält."
Kosky inszeniert an der Bayerischen Staatsoper in München die Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauß. An diesem Samstag (23. Dezember) feiert seine Inszenierung Premiere - und das, obwohl der gebürtige Australier die Operette eigentlich nie inszenieren wollte. "Ich habe manchmal Angst vor Stücken", sagte er und sprach sogar von einem "Trauma". "Das Stück ist ein Meisterstück, die Musik ist sensationell. Aber ich finde, es ist schwer gut zu machen"
Kosky bringt das Stück nun gemeinsam mit dem Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Vladimir Jurowski, auf die Bühne, mit dem er nach eigenen Angaben damit das sechste Mal zusammenarbeitet. Kosky kündigte einen "neuen Blick über das Stück" an und sagte: "Ich möchte München einen kleinen Vorgeschmack auf diesen Kosky-Operettenrausch geben."
Denn es geht weiter: Nach München inszeniert Kosky eine weitere Operette, um die er eigentlich einen großen Bogen machen wollte: "Die lustige Witwe" von Franz Lehár in Zürich.