![Kenia sucht Opfer der Hunger-Sekte](https://bilder3.n-tv.de/img/incoming/crop24085866/1121326710-cImg_16_9-w1200/a43ba7801aabd9b59d4000bed57ab40b.jpg)
Kenia sucht Opfer der Hunger-Sekte
n-tv
Es sind grausame Horror-Fotos, die derzeit in afrikanischen Medien zirkulieren. In Kenia heben die Behörden täglich Massengräber aus. Hunderte Anhänger einer Sekte haben sich zu Tode gefastet. Unter den Toten sind viele Kinder.
Zunächst sieht es nach Einzelfällen aus, doch inzwischen ist klar: Bis zu 100 Anhänger einer Sekte haben sich in Kenia offenbar zu Tode gehungert. Die endgültige Zahl der Leichen steht noch nicht fest, denn täglich heben die Behörden in einem dichten Waldstück am Strand nahe der Touristenhochburg Mombasa am Indischen Ozean weitere Gräber aus. Mehr als die Hälfte der Toten sind Kinder.
"Wir wissen nicht, wie viele weitere Gräber, wie viele weitere Leichen wir wahrscheinlich entdecken werden", erklärte Kenias Innenminister Kithure Kindiki in einer Pressekonferenz und betonte, dass die Verbrechen schwerwiegend genug seien, um eine Anklage wegen Terrorismus gegen den Sektenführer zu rechtfertigen.
Paul Mackenzie Nthenge, der religiöse Anführer der Sekte Good News International, hatte seinen Anhängen offenbar weisgemacht, dass das Ende der Welt nahe sei und dass nur diejenigen in den Himmel kommen, die sich zu Tode fasten. Der berühmte Fernsehprediger, ein früherer Taxifahrer und selbst Vater von sieben Kindern, war der Polizei bereits bekannt. Er war schon 2017 unter dem Vorwurf der "Radikalisierung" festgenommen worden, nachdem er Familien aufgefordert hatte, ihre Kinder nicht zur Schule zu schicken. Seine Begründung lautete, irdische Bildung werde von der Bibel nicht anerkannt.