Künstliche Intelligenz hilft Landwirten bei der Arbeit
n-tv
Künstliche Intelligenz wird auch die Landwirtschaft verändern. Den Landwirt überflüssig machen wird sie nicht - aber sie kann wertvolle Unterstützung leisten.
Twistringen/Vechta (dpa/lni) - Dirk Siemers zieht sein Smartphone aus der Tasche und ruft eine App auf. "Hier habe ich die Werte aus meinen Ställen", sagt der Landwirt. Der 43-Jährige betreibt Legehennenhaltung im Landkreis Diepholz, 2019 übernahm er den Betrieb von seinem Vater und baute einen modernen Stall für die Freilandhaltung - 12.000 Tiere hält er dort.
Siemers kann über die App Temperaturdaten nachschauen, Feuchtigkeitswerte, den Füllstand der Futtersilos, oder den Frischluftbedarf in dem Stall. Moderne Sensorik liefert auch Daten zum Wasserverbrauch pro Tier oder zum Futterverbrauch. "Wir versuchen, hier möglichst viele Werte aufzufangen", erklärt der Landwirt, der vor der Betriebsübernahme Informatik studierte und viele Jahre als IT-Spezialist gearbeitet hat. Daten sind der Schlüssel, damit Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft genutzt werden kann.
"Künstliche Intelligenz lernt anhand von Beispielen", sagt KI-Experte Christian Lamping vom Stallausrüster Big Dutchman in Vechta. Er schildert den grundsätzlichen Unterschied zu herkömmlichen Digitalanwendungen: Dort werden einzelne Merkmale definiert - zur Erkennung eines Huhns mittels einer Kamera zum Beispiel, dass es einen weißen Bereich gibt mit einem kleinen roten Bereich. Das Problem: Wenn es dunkel wird oder das Licht sich verändert, dann kann das System keinen weißen Bereich mehr erkennen, weil alles rötlich aussieht.