Israel und Hamas einig bei Geiseldeal und Waffenruhe
n-tv
Israel und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas einigen sich nach Angaben aus Verhandlungskreisen auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln. Allerdings muss der Deal noch in Jerusalem gebilligt werden.
Die Hamas im Gazastreifen hat nach Angaben aus Kreisen der Islamistenorganisation schriftlich einem Abkommen zugestimmt, das eine Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge vorsieht. Die Zustimmung wurde demnach bei den Vermittlern in Katar hinterlegt. Dies sei geschehen, nachdem Israel, wie von ihr verlangt, Pläne für den Abzug seiner Truppen vorgelegt habe, hieß es aus Kreisen der Hamas in Katar. Alle palästinensischen Fraktionen haben den Kreisen zufolge den Vorschlag akzeptiert. Der künftige US-Präsident Donald Trump berichtete über die Einigung. "Wir haben eine Einigung für die Geiseln im Nahen Osten", schrieb er auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social in Versalien. "Sie werden in Kürze freigelassen. Danke."
Laut einem Insider haben auch Israels Unterhändler dem Plan zugestimmt. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Nachmittag aber zunächst noch mitgeteilt, dass die Hamas bislang keine Antwort gegeben habe. Laut der israelischen Zeitung "Haaretz" führt Netanjahu derzeit eine Lagebesprechung durch.
Den zunächst vorliegenden Informationen zufolge sieht die Vereinbarung eine anfängliche sechswöchige Waffenruhe vor. Das israelische Militär solle sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen. Die Hamas werde zunächst 33 israelische Geiseln freilassen. Darunter seien alle festgehaltenen Frauen - Zivilistinnen und Soldatinnen - Kinder und Männer über 50. Israel werde für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen. Für jede israelische Soldatin, die in der Gewalt der Hamas sei, würden 50 palästinensische Gefangene freikommen. Insgesamt halten die Extremisten rund 100 Geiseln im Gazastreifen fest. Im Gegenzug sollen pro Tag 600 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gebracht werden. 300 Lkw seien für den Norden des Gazastreifens vorgesehen. Auch Treibstoff soll in den weitgehend zerstörten Küstenstreifen gebracht werden.