Ifo-Forscher: Parteien bei Finanzierung der Rente ideenlos
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"Die Rente ist sicher", hieß es noch in den 1990er Jahren. Daran gibt es heute erhebliche Zweifel. Einig ist man sich nur in einem: Eine Reform muss her.
Dresden (dpa/sn) - Die Dresdner Wirtschaftswissenschaftler Joachim Ragnitz und Marcel Thum sehen die Parteien beim Thema Rente ideenlos. Deren Versprechen ließen nicht erkennen, wie die Rente finanziert werden soll, lautet das Fazit der Forscher vom Ifo-Institut. "Alle größeren Parteien sind offensichtlich darum bemüht, mögliche Belastungen für die Rentnerinnen und Rentner zu vermeiden und stattdessen die Last auf die aktuellen und kommenden Beitragszahler zu verlegen."
In einem Aufsatz mit dem Titel "Zeitbombe Rentenversicherung – doch durchgreifende Reformen sind nicht in Sicht" gehen Ragnitz und sein Kollege Konzepten der Parteien nach. Als langfristig wirksamen Weg zur Stabilisierung schlagen sie vor, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung anzupassen. So ließe sich das Verhältnis von Beitragszahlern und Empfängern der Rente angesichts der demografischen Schieflage annähernd stabil halten.
Zudem empfehlen die Autoren, die Renten künftig lediglich an die Inflationsentwicklung anzugleichen, statt an die Zuwachsrate der Nettolöhne. "Sowohl die Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung als auch die Inflationsindexierung der Renten, sind Regelungen, die in anderen europäischen Ländern bereits erfolgreich eingeführt wurden. In Deutschland traut sich aktuell keine der großen Parteien an eine solche Reform heran", betonte Thum.
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