Högl stellt Mali-Missionen infrage
n-tv
Trotz westlicher Militärpräsenz ist die politische Lage in Mali instabil. Der jüngste Eklat um eine russische Privatarmee lässt die Zweifel an den Missionen weiter wachsen. Die Wehrbeauftragte Högl bringt nun offen einen Abzug der deutschen Truppen aus dem westafrikanischen Land ins Spiel.
Die Einsätze der Bundeswehr im westafrikanischen Mali müssen nach Ansicht der Wehrbeauftragten Eva Högl auf ein mögliches Ende hin überprüft werden. "Wir müssen das schonungslos analysieren. Und dann gehört auch diese Option auf den Tisch", sagte Högl in Berlin. Mit den internationalen Partnern müsse aber abgestimmt werden, "was unsere realistischen Ziele sind". Deutschland sollte sich dabei aktiv einbringen und eine ehrliche Zwischenbilanz vorlegen. Die Bundeswehr ist in Mali an der UN-Mission Minusma und der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt - mit zuletzt etwas mehr als 1350 Soldatinnen und Soldaten.
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und weitere Länder hatten den Machthabern im Krisenstaat Mali jüngst in scharfer Form vorgeworfen, Söldner der russischen Firma Wagner ins Land zu holen. Man bedauere "die Entscheidung der malischen Übergangsregierung, ohnehin knappe öffentliche Mittel zu nutzen, um ausländische Söldner zu bezahlen", heißt es in einer am 23. Dezember verbreiteten gemeinsamen Erklärung. Die EU-Staaten hatten dem Land für den Fall eines Auftrages für die russische Firma Wagner offen mit einem Ende des militärischen und zivilen Engagements gedroht. Die Regierung in Mali bestreitet eine Rekrutierung von russischen Söldnern und spricht von russischen Ausbildern.