Hähne krähen um die Wette: Sieger kräht 110 mal pro Stunde
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Mit ihrem Kikeriki können Hähne manchem Dorfbewohner gehörig auf die Nerven gehen. Ein Geflügelzuchtverein im Kreis Pinneberg findet es aber richtig gut, wenn Gockel ihre Schnäbel aufmachen - und lässt sie um die Wette krähen.
Hamburg (dpa/lno) - Bei einem Hähnewettkrähen des Rassegeflügel-Zuchtvereins in Holm im Kreis Pinneberg hat der Sieger am Sonntag 110 mal pro Stunde sein lautes Kikeriki erklingen lassen. Die Hähne standen in Käfigen, während Vereinsmitglieder die Krährufe von jeweils vier Tieren auf Strichlisten vermerkten. Die geflügelten Teilnehmer waren in drei Klassen eingeteilt: Großer Hahn, Zwerg-Hahn und Urzwerg-Hahn. "In der Regel sind die kleinen Hähne die Sieger", sagte der Vereinsvorsitzende Hartmut Kieselbach über den Ausgang des jährlich stattfindenden Wettbewerbs. Doch der Gewinner vom Sonntag war ein Großer Hahn der Rasse Australorp. Züchter Ralf Kruse erklärte, er halte viele Hähne, die krähten immer eifrig, wenn sie zusammenkämen.
Etwa 40 Tiere waren im Wettbewerb, aber nicht alle wollten krähen. Ein freilaufender Gockel mache am Tag 150 bis 200 mal Kikeriki, im Käfig seien die Hähne aber eigentlich nicht bereit dazu, erklärte Kieselbach. Um sie beim Wettbewerb zum Krähen zu bringen, müsse man die Tiere am Vorabend in einen Käfig sperren und ins Dunkle stellen. Die Hähne dürften den Sonnenaufgang nicht bemerken. Erst kurz vor dem Wettbewerb würden sie nach draußen gebracht.
Mit der Beteiligung zeigte sich der Vereinsvorsitzende sehr zufrieden. Vor Jahren hätten bei dem traditionellen Wettbewerb noch über Hundert Hähne mitgekräht. Inzwischen würden aber nicht mehr so viele Hähne gehalten. "Die kosten Geld, nerven die Nachbarn - und man braucht sie nicht mehr", sagte Kieselbach. Während der Züchter des lautesten Gockels einen Pokal bekam, drohte der Mehrzahl der Hähne das baldige Schlachten.