
Gericht verurteilt Heilbronner Raser wegen Mordes
n-tv
Im Februar 2023 rast ein heute 21-Jähriger viel zu schnell durch Heilbronn. Eine Fußgängerin kann gerade noch ausweichen, ein Familienvater hat weniger Glück und kommt bei der Kollision ums Leben. Hat er fahrlässig gehandelt oder ist er sogar ein Mörder? Ein Gericht hat nun entschieden.
Weil er mitten in der Heilbronner Innenstadt mit hoher Geschwindigkeit einen tödlichen Unfall verursachte, muss ein 21-Jähriger viele Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Heilbronn verurteilte den Angeklagten unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes in drei Fällen zu einer Jugendstrafe von neun Jahren Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der damals 20 Jahre alte Angeklagte hatte nach Überzeugung des Gerichts im Februar vergangenen Jahres in der Heilbronner Innenstadt bei viel zu hohem Tempo die Kontrolle über seinen 300 PS starken Sportwagen verloren. In der Tempo-40-Zone raste er demnach mit rund 100 Kilometern pro Stunde in das Auto eines 42-Jährigen. Der Mann starb in den Trümmern seines Wagens, seine Frau wurde schwer, die beiden Kinder leicht verletzt. Vor dem Aufprall soll der als Temposünder bereits bekannte junge Autofahrer fast eine Fußgängerin überfahren haben, die gerade noch ausweichen konnte.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt fasste der junge Türke aus Sicht der Staatsanwaltschaft einen bedingten Tötungsvorsatz. Die Anklägerin plädiert unter anderem auf eine Verurteilung zu neun Jahren Jugendstrafe wegen Mordes und dreifachen versuchten Mordes. In der ursprünglichen Anklage war sie noch von Totschlag und versuchtem Totschlag ausgegangen, sie hatte sich aber im Laufe der Beweisaufnahme der Argumentation der Zweiten Großen Jugendkammer angeschlossen. Diese hatte ihrerseits den Hinweis erteilt, es könne sich auch um Mord und versuchten Mord handeln.

Ein Tanklaster ist in Ubstadt-Weiher nördlich von Karlsruhe mit einer Straßenbahn zusammengestoßen. Beide Fahrzeuge stehen nach Angaben der Polizei in Flammen. Eine massive Rauchwolke steigt in die Luft. Ein Mensch sei mutmaßlich schwer verletzt, sagte eine Polizeisprecherin. Hinweise auf eine größere Zahl Verletzter oder gar Toter gibt es ihren Angaben zufolge bislang nicht.