
Gabriel versteht Zurückhaltung bei Ukraine-Friedenstruppe nicht
n-tv
Eine Debatte über eine Ukraine-Friedenstruppe scheint in Wahlkampfzeiten heikel. Kanzler Scholz nennt sie verfrüht, CDU-Chef Merz klingt ähnlich. Ex-Außenminister Gabriel hält dagegen: " Wer sich dem verweigert, will keinen Frieden in der Ukraine schaffen."
Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel hat sich klar für eine deutsche Beteiligung an einer möglichen Friedenstruppe für die Ukraine ausgesprochen. Dem "Tagesspiegel" sagte der einstige SPD-Chef: "Ich verstehe gar nicht, was es da zu diskutieren gibt. Es ist doch sonnenklar, dass wir da mitmachen müssen." Ohne die Präsenz von europäischem Militär in der Ukraine werde es nicht gelingen, das Abschreckungspotential zu schaffen, damit Russland es nicht noch einmal probiere. "Wer sich dem verweigert, will keinen Frieden in der Ukraine schaffen. Wir können froh sein, wenn die Amerikaner überhaupt noch dabei sind", sagte Gabriel.
Mit Blick auf die neue US-Administration mahnte Gabriel: "Europa muss endlich verstehen, dass es zusammenhalten muss, statt dass nun jede Regierung einzeln ins Weiße Haus läuft und versucht, für sich das meiste herauszuholen." Gabriel ist Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke, der sich für eine starke Beziehung zwischen Deutschland und den USA einsetzt.