Frisch gekürte Weidel will "alle Windräder niederreißen"
n-tv
Mit Alice Weidel hat die AfD erstmals in ihrer Geschichte eine eigene Kanzlerkandidatin. Der Bundesparteitag ernennt die 45-Jährige per Applaus - und ohne sichtbare Gegenstimme. Der Weg dorthin ist beschwerlich, Demonstranten blockieren die Zufahrtswege zum Veranstaltungsort in Riesa.
Die AfD hat ihre Chefin Alice Weidel nun auch offiziell zu ihrer Kanzlerkandidatin bestimmt. Einstimmig und unter donnerndem Applaus wählte ein Parteitag die 45-Jährige im sächsischen Riesa zur Frontfrau im Wahlkampf. Weidel sagte vor den rund 600 Delegierten, von denen viele Deutschlandfähnchen schwenkten, es brauche die AfD, um Deutschland "wieder stark, reich und sicher" zu machen.
Eine Auszählung der Stimmen gab es nicht. Weidel wurde per sogenannter Akklamation gekürt - die Delegierten erhoben sich von ihren Plätzen als Zeichen für ihre Zustimmung. Begleitet von einer Lichtshow, lauter Musik und Jubel betrat Weidel anschließend die Bühne, zeichnete ein düsteres Bild von der Lage in Deutschland und zählte die Positionen der AfD im Wahlkampf auf.
"Wir werden Nord Stream wieder in Betrieb nehmen", rief sie etwa unter Beifall über die Erdgas-Leitung nach Russland. Sie warf der Union vor, vom AfD-Wahlprogramm abzuschreiben und schmähte die CDU als "Betrügerpartei", die man überholen müsse. Tosenden Beifall gab es für ihren Ausruf, eine Regierung unter ihrer Beteiligung werde "alle Windräder niederreißen". "Nieder mit diesen Windmühlen der Schande". Zudem kündigte Weidel an, dass eine AfD-Regierung funktionsfähige Kernkraftwerke "natürlich wieder ans Netz nehmen" werde. Für Kohlekraftwerke forderte sie längere Laufzeiten.
Das erste Mal seit 15 Jahren besucht ein libanesischer Ministerpräsident Syrien. Mit dem syrischen De-facto-Machthaber Ahmed al-Scharaa beschließt er Kooperation bei zentralen Punkten - auch was Flüchtlinge angeht. Der Einfluss des Iran und der Hisbollah sinkt indes - eine andere Regionalmacht erstarkt.