Früherer US-Botschafter John Kornblum ist tot
n-tv
Man kann sagen, John Kornblum war der Diplomatie in Deutschland verschrieben. Er bekleidete nicht nur vier Jahre das Amt des US-Botschafters, sondern verbrachte Jahrzehnte seiner langen Karriere in Bonn und Berlin. Wie der "Tagesspiegel" meldet, ist der 80-Jährige nun gestorben.
John Kornblum, der von 1997 bis 2001 US-Botschafter in Deutschland war, ist tot. Der 80-Jährige verstarb am 21. Dezember 2023 in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee, wie der "Tagesspiegel" aus dem Umfeld von Kornblums Familie erfuhr. Kornblum, ein gefragter Analyst des transatlantischen Verhältnisses, erlebte die Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen wie kaum ein anderer aus nächster Nähe.
1964 trat der gebürtige Detroiter in den diplomatischen Dienst ein und machte dort eine steile Karriere. Von 1964 bis 1966 war er als Vizekonsul in Hamburg tätig. Ab 1969 arbeitete er in Bonn in der politischen Abteilung der Botschaft. An den Verhandlungen zum Viermächteabkommen war er von 1970 bis 1972 beteiligt. Nach Jahren in Washington hatte er seinen ersten Einsatz in West-Berlin als politischer Berater des US-Konsulats. 1985 wurde John Kornblum Gesandter und stellvertretender Stadtkommandant im amerikanischen Sektor von West-Berlin.
Es folgten ranghohe Stationen bei der NATO und der KSZE. Als Sonderbotschafter für Bosnien, zu dem Bill Clinton ihn ernannt hatte, trug er mit seinem geübten Verhandlungsgeschick maßgeblich zur Beendigung des Krieges und zum Abkommen von Dayton bei. Nach dem Ende seiner Amtszeit als US-Botschafter 2001 blieb er in Berlin. Zunächst war er als Deutschland-Chef der Investmentbank Lazard tätig.