Frühe extreme Hitze macht Indien zu schaffen
n-tv
In Südasien sind große Hitzewellen nichts Ungewöhnliches. Doch in diesem Jahr kommt sie früher als sonst. In Indien kämpft die Feuerwehr gegen Großbrände, in Pakistan warnt die Regierung vor der Gletscherschmelze. Experten sehen darin die Folgen des Klimawandels.
Inmitten einer gefährlichen Hitzewelle kämpft Indiens Feuerwehr gegen einen Großbrand auf einer Mülldeponie in der Hauptstadt Neu Delhi. Rund 30 Feuerwehrleute waren gegen das vor drei Tagen ausgebrochene Feuer im Einsatz. Experten befürchten, dass das ungewöhnlich heiße Wetter die Zersetzung des Mülls anheizt und dadurch noch mehr leicht entzündliches Methangas freigesetzt wird.
Ein Vertreter der Feuerwehr sagte, der Brand in Neu Delhi könne voraussichtlich bis Freitag unter Kontrolle gebracht werden. Das Feuer war am Dienstagabend auf der Deponie des nördlich gelegenen Stadtteils Bhalswa ausgebrochen und hatte einen 60 Meter hohen Müllberg in Brand gesetzt. Verletzte wurden bislang nicht gemeldet, die Brandursache wird noch untersucht. Es ist bereits der vierte Brand auf einer Mülldeponie in Neu Delhi binnen eines Monats.
Seit März hat die indische Hauptstadt bereits mehrere ungewöhnliche Hitzewellen mit Rekordtemperaturen von bis zu 40,1 Grad Celsius verzeichnet. Am heutigen Donnerstag war es sogar noch heißer. Die Hitze führte in einigen Regionen des Landes zu Engpässen bei Strom und Wasser. In den Bundesstaaten Rajasthan, Gujarat und Andhra Pradesh verfügten die Behörden Stromabschaltungen in Fabriken, um auf den hohen Verbrauch durch Klimaanlagen und Ventilatoren zu reagieren. Medienberichten zufolge gab es in Elektrizitätswerken auch Engpässe bei der Versorgung mit Kohle - dem bis heute wichtigsten Rohstoff für die Stromproduktion in Indien.