FDP sieht keinen Platz für Wolfsrudel in Schleswig-Holstein
n-tv
Kiel (dpa/lno) - Die FDP hat eine Senkung des Schutzstatus für Wölfe gefordert. "Ich sehe keinen Lebensraum für Wolfsrudel in Schleswig-Holstein", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Oliver Kumbartzky am Dienstag im Vorfeld der Landtagsberatungen. Eine einfache Aufnahme des Tieres in das Jagdrecht, wie von der Koalition aus CDU und Grünen beabsichtigt, reiche nicht aus.
"Wir brauchen ein aktives Bestandsmanagement", sagte Kumbartzky. Notwendig seien Wolfsausschlussgebiete ("No-Go-Areas") an der Küste und in Regionen mit Weidetierhaltung. Dabei gehe es jedoch nicht um durchziehende, einzelne Wölfe, die sich nicht auf Weidetiere spezialisiert haben.
Die Landesregierung forderte Kumbartzky auf, sich auf europäischer Ebene für die Aufnahme des Wolfes in Anhang V der FFH-Richtlinie einzusetzen. Das würde bedeuten, dass der Schutzstatus von streng geschützt auf geschützt gesenkt würde und Wölfe in die Verordnung über die Jagdzeiten aufgenommen werden könnten, sagte Kumbartzky. Am Freitag berät der Landtag über eine Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht.
Im August berichtete das Umweltministerium, dass sich eine Wölfin im Sachsenwald (Kreis Herzogtum Lauenburg) nieder gelassen hat. Die Wölfin bekam die Kennnummer GW2093f. Zuvor waren die seit 2007 in Schleswig-Holstein festgestellten Wölfe im Regelfall nicht im Land geblieben. Stattdessen setzen sie ihre Wanderungen auf der Suche nach geeigneten Territorien und Partnern nach gewisser Zeit fort - nach Dänemark, Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen.