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Österreich steht bei Wahl vor einem Rechtsruck
n-tv
Am Sonntag wählt Österreich einen neuen Nationalrat. Laut Umfragen wird es in der Alpenrepublik einen Rechtsruck geben. Doch vielleicht kommt es auch zu einer Überraschung.
Plötzlich ist alles anders. Es ist Mitte September, sintflutartige Regenfälle prasseln auf Teile Österreichs. Die Hauptstadt Wien entgeht gerade so einer Katastrophe. Doch in Niederösterreich ist die Lage tagelang verheerend. Dörfer und Städte werden verwüstet. Die Aufräumarbeiten werden Jahre dauern. Auf die neue Situation haben die Parteien sich inzwischen eingestellt. Sie wurden mitten im Wahlkampf von der Hochwasserkatastrophe getroffen. Am Sonntag sollen sich die Österreicher für einen neuen Nationalrat entscheiden. So nennen die Österreicher ihren Bundestag. Die Rechtsaußen-Partei FPÖ liegt in Umfragen vorn und rund zehn Prozent über ihrem Ergebnis von 2019.
Die sozialdemokratische SPÖ hat die Katastrophe für sich auszuschlachten gewusst. Ihr Spitzenkandidat Andreas Babler ist Bürgermeister einer vom Hochwasser betroffenen Stadt, Feuerwehrmann ist er auch. Natürlich leistet er Dienst im Katastrophenschutz. Babler achtet darauf, dass auch immer möglichst viele Kameras dabei sind. Ob er damit den oppositionellen Sozialdemokraten auf die Füße hilft, ist fraglich. Babler ist selbst in seiner eigenen Partei nicht bei allen beliebt. Schon seine Wahl zum Parteichef im vergangenen Jahr hatte mit einer Panne begonnen.
Bei einem Wahlparteitag im Sommer sollte der SPÖ-Vorsitzende und -Spitzenkandidat für die Wahlen in diesem Jahr gewählt werden. Zunächst hieß es, der erfahrene Hans-Peter Doskozil habe die Wahl gewonnen. Zwei Tage später stellte sich heraus: Die Stimmzettel und das verkündete Wahlergebnis passten nicht zusammen. Eine erneute Kontrolle ergab: Die Zahlen sind richtig, die Kandidaten aber nicht. Der zunächst als unterlegen geltende Andreas Babler war der Sieger. Schuld war angeblich eine Excel-Datei.