
Ex-Wehrbeauftragte wollen Pistorius im Amt halten
n-tv
Traditionellerweise stellt die Partei des Bundeskanzlers auch den Verteidigungsminister. In einer Regierung Merz wäre also kein Platz für Boris Pistorius in seiner derzeitigen Funktion. Drei frühere Wehrbeauftragte verweisen auf die Beliebtheit und Kompetenz des Sozialdemokraten.
Drei ehemalige Wehrbeauftragte des Bundestages haben sich für eine weitere Amtszeit von SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius ausgesprochen. "Ich erwarte von meiner Parteispitze, dass sie die Besetzung des Verteidigungsministeramtes mit Boris Pistorius zur 'Conditio sine qua non' erklärt", sagte der Ex-Wehrbeauftragte und SPD-Politiker Reinhold Robbe dem "Tagesspiegel": "In der weltpolitisch schwierigen Lage mit einem Krieg in Europa und einer Abkehr der USA von der westlichen Wertegemeinschaft bedarf es so einer starken Persönlichkeit wie Boris Pistorius."
Aus seiner Sicht dürfe "kein Weg daran vorbeiführen, dass Boris Pistorius der neuen Bundesregierung unter Merz auch weiterhin als Verteidigungsminister angehört", sagte Robbe: "Dafür gibt nur gute Gründe. Pistorius ist nach wie vor der beliebteste Politiker Deutschlands, obwohl er eine der schwierigsten und eigentlich nicht besonders populären Aufgaben wahrnimmt." Pistorius verfüge über "die charakterlichen und fachlichen Voraussetzungen", um die Bundeswehr weiter zu reformieren, die führende Rolle Deutschlands in Europas Sicherheitsarchitektur mitzugestalten und um das gewonnene Vertrauen, das er bei den Soldaten genieße, zu erfüllen. "Pistorius ist ein politischer Generalist im besten Sinne des Wortes und hat sich in seiner relativ kurzen bisherigen Amtszeit national und international ein außergewöhnlich großes Vertrauen erworben", sagte Robbe. "Gerade gegenüber der Trump-Regierung, aber auch innerhalb der Nato gibt es aus meiner Sicht keine Alternative zu dem durchsetzungsstarken Pistorius."