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EU will neue Regeln für Palmöl und Abfall
n-tv
Für Produkte wie Soja oder Palmöl wird in 30 Jahren eine Waldfläche zerstört, die größer ist als die EU. Dagegen geht die Kommission nun vor. Mit Gesetzesinitiativen möchte sie Wälder schützen - und den Abfallexport nicht mehr auf arme Länder abwälzen.
Die EU-Kommission möchte Soja und Palmöl aus Plantagen auf neu gerodeter Regenwaldfläche nicht mehr in die Europäische Union lassen. Insgesamt könnten Importe von Waren, für deren Produktion Wälder zerstört wurden, in der EU bald verboten werden. Die zuständigen EU-Kommissare Virginijus Sinkevicius und Frans Timmermans präsentieren einen entsprechenden Gesetzesvorschlag. Gleichzeitig schlug die EU-Kommission strengere Regeln für Abfallexporte sowie eine Strategie für den Schutz von Erdböden vor. "Die Regulierungen zu Entwaldung und Abfalltransport, die wir vorschlagen, sind die ehrgeizigsten legislativen Bemühungen weltweit, um diese Probleme anzugehen", sagte Sinkevicius.
Laut der Kommission wurden zwischen 1990 und 2020 rund 420 Millionen Hektar Wald zerstört - eine Fläche größer als die EU. Dem soll nun ein Ende gesetzt werden. Händler und Produzenten sollen künftig unter Aufsicht der EU-Länder prüfen, ob Ware aus Gebieten stammt, die seit Anfang 2021 abgeholzt wurden. Das betrifft zunächst Importe von Rindfleisch, Holz, Soja, Palmöl, Kaffee und Kakao sowie eine Liste von Gütern, die daraus produziert werden - zum Beispiel Schokolade oder Leder. Die Liste könne später erweitert werden, so Sinkevicius. Die Regel umfasst sowohl illegale als auch legale Waldrodung und soll für EU-Länder und Drittstaaten gelten. Betroffen dürften laut der Kommission unter anderem Brasilien oder Indonesien sein.